Schiffe versenken

Das Spiel Schiffe versenken ist auch unter den Namen Flottenmanöver oder Seeschlacht bekannt. Klassisch wird das Spiel mit Stift und Papier gespielt, wobei es auch für normalsehende Menschen Versionen mit dreidimensionalem Material gibt. Die Version der taktilen Spiele eignet sich dagegen für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen und ist mit einer Beschriftung in Braille oder Schwarzschrift erhältlich.

Ein Set ist ausreichend für einen Spieler (!) und kann mit jeder Version von Schiffe versenken kombiniert werden. Der sehende Spielpartner kann auch mit einer Version auf Papier mitspielen.

Aufgeklappte Spielfelder mit geöffneter Box mit Steckern und Schiffen

Beschreibung des Materials

Die beiden Spielfelder (eigenes und gegnerisches Feld) sind in einer klappbaren Box verbaut, die zunächst aufgeklappt wird. Man legt das aufgeklappte Spielfeld so vor sich hin, dass die Bezeichnung der Spalten von a bis h richtig herum zu lesen ist. Beide Spielfelder sind identisch aufgebaut: Es gibt ein Raster von 10×10 Löchern sowie eine Beschriftung der Spalten von a bis h und der Zeilen von 1 bis 10. Als Sichtschutz zu einem sehenden Mitspieler eignet sich beispielsweise ein aufgeklappter Aktenordner.

Neben dem Spielfeld erhält man eine Box mit den Stiften und den Schiffen. Die flacheren Stifte ohne Punkt stellen die Markierungen für Fehlschüsse dar, während die höheren Stifte mit Punkt Treffer markieren. Diese befinden sich in der Box links und rechts in zwei Fächern. In der Mitte lagern die Schiffe. Beim Spiel dabei sind:

ein Schlachtschiff (5 Kästchen)

zwei Zerstörer (je 4 Kästchen)

drei U-Boote (je 3 Kästchen)

vier Aufklärer (je 2 Kästchen)

Alle Materialien verfügen zudem über gute Kontraste, sodass sie auch von hochgradig sehbehinderten Menschen genutzt werden können.

Aufbau des Spielfelds

Nachdem das Spielfeld wie oben beschrieben vor dem Spieler liegt, müssen die Schiffe in das rechte eigene Spielfeld eingesteckt werden. Die Schiffe dürfen sich dabei weder waagerecht noch senkrecht berühren. Man kann sich mit seinem Spielpartner auch auf weniger Schiffe einigen.

Ablauf des Spiels

Der jüngere Spieler beginnt und nennt eine Koordinate. Wir gehen in diesem Beispiel davon aus, dass der sehende Spieler beginnt. Er nennt beispielsweise die Koordinate „d5“, weil er dort auf ein Schiff spekuliert. Der Gegenspieler (in diesem Fall der blinde Spieler) kontrolliert, ob sich dort eines seiner Schiffe befindet. Hierfür tastet er mit seinem Finger auf dem rechten eigenen Spielfeld zunächst auf der oben waagrechten Beschriftung zum Buchstaben „d“ und tastet dann Zeile für Zeile nach unten – in diesem Fall 5 Felder nach unten. Befindet sich ein Schiff auf diesem Feld, antwortet er „getroffen“ und steckt den Stift „Treffer“ (hoher Stift mit Punkt) auf das entsprechende Feld auf seinem Schiff und sagt „Treffer“. Der sehende Mitspieler markiert diesen Treffer ebenfalls auf seinem Spielfeld und wird im nächsten Schuss versuchen, auf einem benachbarten Feld wieder einen Treffer zu erzielen. Hat man getroffen, darf man noch einmal schießen. Falls ein Schiff vollständig getroffen wurde, sagt der Gegenspieler zusätzlich „versenkt“.

Hätte sich auf dem Feld „d5“ kein Schiff befunden, antwortet der blinde Spieler mit „Wasser“. In diesem Fall muss kein Stift eingesteckt werden, da das eigene Spielfeld für einen blinden Spieler so übersichtlich bleibt. Der sehende Angreifer würde sich dieses Spielfeld auf seinem Material als „Wasser“ markieren, damit er dort nicht noch einmal im Verlauf des Spiels hin schießt. Nun ist der Gegenspieler am Zug, in diesem Fall der blinde Spieler. Er nennt eine Koordinate, wo er ein Schiff vermutet, zum Beispiel „f2“. Der sehende Spieler antwortet mit „Treffer“, „Wasser“ oder „Treffer, versenkt“ (beim ersten Schuss noch nicht möglich). Auf dem linken Spielfeld steckt man nun einen flachen Stift für einen Fehlschuss oder einen hohen Stift mit Punkt für einen Treffer. Sollte man getroffen haben, ist man direkt noch einmal an der Reihe. Oftmals nennt man nun eine Koordinate direkt neben dem Treffer und hofft, dass man wieder trifft. Jeden Versuch markiert man mit einem flachen oder hohen Stift.

Wer zuerst die 5 gegnerischen Schiffe gefunden und versenkt hat, gewinnt das Spiel.

Varianten des Spiels

Neben der oben beschriebenen Standardversion gibt es folgende Varianten:

  • Man schießt im Salvenmodus, und zwar so viele Schüsse, wie das größte noch vorhandene Schiff Kästchen hat (ist also das Schlachtschiff noch da, darf man fünf Schüsse hintereinander abgeben; besitzt man nur noch einen Zerstörer, dann nur vier, etc.). Diese Variante beschleunigt das Spiel.
  • In anderen Varianten legen die Spieler eine Anzahl an Superwaffen individuell fest. Hier gibt es neben den oben beschriebenen Salven zusätzlich Torpedos oder Raketen, die je einmal im Spiel zur Auswahl stehen. Der Torpedo löscht eine komplette Reihe oder Spalte aus. Die Rakete kann mehrere Felder treffen. Neben der genannten Koordinate löscht sie die Felder darüber, darunter, links und rechts aus. Auch durch die Einführung der Superwaffen endet das Spiel meistens deutlich schneller.

Preis

Das Material für einen Spieler umfasst das klappbare Spielfeld sowie die Box mit 10 Schiffen, 65 Stiften „Wasser“ und 60 Stiften „Treffer“ und kostet 23€.

Linkes Spielfeld mit Markierungen für Wasser und Treffer

Geöffnete Box mit Stiften für Wasser und Treffer sowie der Schiffe

Rechts Spielfeld mit eigenen Schiffen und Markierungen für Treffer